
In einem kürzlich von Colliers Switzerland veröffentlichten Videointerview ist Daniel Brüllmann, Head Real Estate DACH bei UBS Asset Management, auch auf die bekannte Integration der Credit Suisse-Fonds und die laufende, von einem kleinen Investorenanteil bei der FINMA angefochtene Fondsfusion eingegangen. Tatsächlich hat das UBS-Immobilienanlagegeschäft in den letzten zwei Jahren intensiv gearbeitet: Die Teams der verschiedenen Fonds wurden zusammengeführt und die IT-Plattform vereinheitlicht. Kurz gesagt: Alles ist bereit. Die Bank wartet nun auf die Genehmigung der FINMA, um die ersten Fondsfusionen abzuschliessen.
Es ist bekannt, dass UBS die Fortschritte bei der Fusion ihrer Immobilienfonds aufgrund der Börsenregeln nur über die offiziellen Wege kommunizieren kann. Doch wer genauer hinschaut, kann ein wenig hinter die Kulissen blicken – so auch in diesem kürzlich veröffentlichten Video-Interview mit Daniel Brüllmann, Head Real Estate DACH. Dort spricht er über mehrere aktuelle Themen, unter anderem über die Integration der Fondsaktivitäten von Credit Suisse.
Ein kurzer Rückblick
Die komplexe Situation verdient eine kurze Zusammenfassung.
Nach der Übernahme von Credit Suisse kündigte UBS drei Fusionen an, um manche Immobilienfonds zusammenzuführen.
Die erste dieser Fusionen war für den 30. Juni 2025 vorgesehen. Sie sollte drei Fonds vereinen: CS REF Living Plus, CS REF Hospitality und Residentia (alle Fonds wurden seither in „UBS“ umbenannt; wir behalten in diesem Artikel jedoch die alten Namen bei, um klar darzustellen, welche ursprünglich von UBS und welche von Credit Suisse stammten).
Für UBS stellte sich jedoch ein Problem: Eine kleiner Anteil von Investoren brachte bei der FINMA Einwände vor. Ihren Angaben zufolge unterscheiden sich die Anlagestrategien und Portfolios der drei Fonds zu stark, um sinnvoll fusioniert zu werden.
Wenige Investoren legen Einspruch ein
Nach Angaben von UBS repräsentieren diese Einsprecher weniger als 0,1 % des Kapitals eines der betroffenen Fonds. Dennoch reicht ihr Einfluss aus, damit die FINMA ihre Argumente prüft, bevor sie eine endgültige Entscheidung trifft. Zwar dürfte dieser Zwischenfall den Fusionsprozess nicht entgleisen lassen, er führt jedoch zu Verzögerungen, da die Aufsichtsbehörde ihre Stellungnahme voraussichtlich erst in einigen Monaten abgeben wird.
UBS versichert, dass dies keinen Einfluss auf die übrigen geplanten Fusionen hat. Sie betreffen den CS REF Green Property und UBS Direct Urban per Jahresende und 2026/2027 die Fusion von CS REF Interswiss und UBS Swissreal.
Zwei Jahre intensiver Integrationsarbeit
Zurück zu Daniel Brüllmann: In seinem Interview erklärt er die verschiedenen Schritte, die er und sein Team bei der Integration des Credit Suisse-Immobilienanlagegeschäfts in den letzten zwei Jahren durchlaufen haben.
Heute sind viele wichtige Meilensteine dieses Integrationsprozesses bereits erreicht.
Im Laufe des Jahres 2024 wurden die fürs Immobilienanlagegeschäft relevanten juristischen Einheiten zusammengeführt, die Teams wurden vereint, teils auch physisch in denselben Büros.
Im vergangenen Frühling wurde ein weiterer bedeutender Schritt abgeschlossen: die IT-Integration, die laut Brüllmann ebenfalls eine enorme Herausforderung darstellte. Seit Ostern arbeiten alle Beteiligten auf einer einheitlichen Plattform.
Gleichwohl bleibt noch einiges zu tun, um die Integration zu vollenden – etwa die Restrukturierung und Weiterentwicklung bestimmter Produkte, was schliesslich auch das Ziel der angekündigten Fusionen ist.
Eine Herausforderung, aber keine Planänderung
Obwohl alle Weichen gestellt waren, kam es im Juni zur Verzögerung des Genehmigungsverfahrens der FINMA zum ersten Fusionsprozess.
Im Rahmen des regulatorischen Verfahrens wurden die Fondsverträge für die Fusion angepasst, erläutert Brüllmann. In diesem Schritt hatten die Investoren die Möglichkeit, Einspruch zu erheben.
Die überwältigende Mehrheit machte von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch, doch ein sehr kleiner Anteil brachte Einwände vor. Diese Einwände muss die FINMA nun im ordentlichen Fusionsverfahren prüfen. Das führt zu Verzögerungen, ändert jedoch nichts am Projekt von UBS, bestätigt Brüllmann.
Natürlich seien diese Einwände eine Herausforderung, räumt er ein, doch sie gehörten zum Prozess. Gerade diese Transparenz und der regulatorische Rahmen sorgten dafür, dass Anleger mit Vertrauen in Schweizer Immobilienfonds investieren könnten.
Daniel Brüllmann betont abschliessend, dass er und sein Team Schritt für Schritt weiter an der Umsetzung ihrer Pläne arbeiteten, wozu auch die Fondsfusionen bis voraussichtlich 2027 gehörten.
Immoday-Redaktion