Roland Vögele - Monatlicher Kommentar Januar 2022
09/02/2022
3 Min
Immobilien Marktkommentar
Der Jahresbeginn ist von Unsicherheiten geprägt. Während die für März angekündigten Zinserhöhungen in den USA die globalen Märkte ins Schwitzen bringen, beschwören die politischen Entwicklungen in der Ukraine unschöne Erinnerungen herauf. So nehmen Börsen die Zukunft bekanntlich bereits vorweg. Dennoch suchen Investoren aufgrund der anhaltend hohen Liquidität nach geeigneten Investitionsmöglichkeiten.
Seit längerer Zeit gelten Immobilienanlagen, direkt wie indirekt, nicht mehr nur als kurzfristige Alternative, sondern wurden zu einem festen Bestandteil der Portfolios von Pensionskassen, Versicherungen und auch Vermögensverwaltungen, welche vornehmlich Privatkunden vertreten. Obschon die Bewertungen in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gestiegen sind und somit historische Höchststände markieren, bleiben nachhaltige operative Ergebnisse der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg. Die meisten Asset Manager sind jedoch erfolgreich bemüht ihre Immobilienbestände fortlaufend zu optimieren und deren Werthaltigkeit sicherzustellen. Würden hiesige Immobilienprodukte durch höhere Zinsen tatsächlich derart in Mitleidenschaft gezogen?
Die Hypothekarbelastungen sind in der Schweiz mit 22% bei den Fonds respektive 50% bei den Aktien noch immer konservativ tief. Mit durchschnittlichen Zinsen in den Portfolios von 0.6% bei einer Laufzeit von ca. 2.5 Jahren, scheint das zukünftige Kosteneinsparungspotenzial für Finanzierungen bereits ausgeschöpft. Die Anfang Jahr gehandelten Volumina bei kotierten Anlagen waren indes von Umschichtungen geprägt. Welche Strategie vermag es nun die besseren Ergebnisse zu liefern – sind es die stabilen aber überpreisten Wohnimmobilien oder doch die Geschäftsliegenschaften, die nach der Pandemie wieder anziehen sollten? Erste Kapitalerhöhungen sind bekannt und bergen keine Überraschungen.
An der kürzlich durchgeführten IMMO22 machten zudem diverse Gerüchte zu anstehenden personellen Veränderungen im Asset Management sowie scheinbar geplanten Produktlancierungen die Runde. Die 2020 Besucher von mehr als 750 verschiedenen Gesellschaften bestätigen mit einer Verweildauer von über 3 Stunden eindrücklich das anhaltend hohe Interesse in diese Anlageklasse. Die Schweizer Immobilienbranche bleibt dynamisch und ist bemüht auch in einem anspruchsvollen Marktumfeld bestmögliche Resultate zu liefern.
