Arno Kneubühler, CEO von Procimmo: «Diese Kapitalerhöhung wird zur Finanzierung von drei Grossprojekten verwendet»

21/03/2024

Immoday

Olivier Toublan 

4 min

Die Procimmo Real Estate SICAV hat soeben eine Kapitalerhöhung von CHF 75 Millionen lanciert. Die Zeichnungsfrist endet am 28. März 2024. Arno Kneubühler, CEO von Procimmo, erläutert die Einzelheiten.

 

Die Zahl der im 1. Quartal 2024 stattfindenden Kapitalerhöhungen nimmt weiter zu. Kürzlich kündigte auch die Procimmo Real Estate SICAV an, CHF 75 Millionen einsammeln zu wollen. Die Zeichnungsfrist hat eben erst begonnen, sie läuft vom 20. bis zum 28. März 2024. Der Ausgabepreis wurde auf CHF 144.94 pro Aktie festgelegt. Die Liberierung der neuen Aktien findet am 9. April 2024 statt.

 

Arno Kneubühler, Sie sind der CEO von Procimmo, weshalb führen Sie diese Kapitalerhöhung jetzt durch? 
 

Wir hatten mehrere Projekte und Akquisitionen in der Pipeline. In den letzten Monaten sind die Dinge gut vorangeschritten, es wurden verschiedene Baugenehmigungen erteilt und wir brauchten neue Mittel für die Realisierung unserer Projekte und Pläne. Und all dies geschah zu einer Zeit, in der die Anleger wieder Interesse an Immobilienfonds bekundeten. Es war also der perfekte Zeitpunkt für die Lancierung unserer Kapitalerhöhung.

 

Können Sie kurz die Merkmale der Procimmo Real Estate SICAV in Erinnerung rufen?
 

Wir investieren in Gewerbe-, Industrie- und Logistikimmobilien in der Schweiz, deren Räumlichkeiten zu erschwinglichen Preisen an KMU vermietet werden. Wir gehörten übrigens zu den ersten, die einen Fonds mit Immobilien für KMU auflegten, eine äusserst vielversprechende Ausrichtung, denn es gibt in der Schweiz rund 600'000 KMU, die sich im Wachstum befinden und deshalb mehr Platz benötigen. Zudem sind die Flächen und Grundstücke, die wir erwerben, flexibel nutzbar und haben das Potenzial für langfristige Wertsteigerungen. 

 

Wofür werden die CHF 75 Millionen, die Sie einwerben wollen, verwendet?
 

Details kann ich natürlich keine nennen, denn es ist noch nicht alles unter Dach und Fach, aber wir haben drei Entwicklungsprojekte für insgesamt CHF 37 Millionen: Zwei davon befinden sich in Zürich und eines in Neuenburg. Zudem bieten sich uns in der Westschweiz – im Waadtland und im Wallis – drei Gelegenheiten zum Erwerb von Industrie- und Gewerbeimmobilien im Gesamtwert von rund CHF 50 Millionen und es könnten noch weitere Objekte für einen Kauf in Betracht gezogen werden.

 

Ist es wieder attraktiver geworden, Kapital am Markt aufzunehmen statt Schulden machen?
 

Um zu wachsen, haben wir schon immer drei Hebel eingesetzt: die Verschuldung, die Kapitalerhöhung, aber auch den Verkauf von Immobilien zwecks Capital Recycling. Letzteres haben wir übrigens auch in den letzten Monaten getan. Wir haben kleinere Gebäude verkauft, um die durchschnittliche Grösse der Immobilien in unserem Bestand zu erhöhen und so unsere Effizienz und Rendite zu verbessern. Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen: Unsere Verschuldung beträgt heute 29%, deshalb ziehen wir es vor, neue Projekte durch Kapitalerhöhung zu finanzieren.

 

Wird diese Kapitalerhöhung also auch dazu genutzt, die Verschuldung zu reduzieren?
 

Wie gesagt, diese Kapitalerhöhung wird hauptsächlich für die Entwicklung neuer Projekte und den Kauf von Immobilien genutzt. Sie bewirkt aber natürlich auch, dass unsere Verschuldung sinkt. Angestrebt wird ein Verschuldungsgrad von 25-26%.

 

Wurden die neu ausgegebenen Aktien bereits alle von Ihren bisherigen Aktionären gezeichnet?
 

Nicht alle, aber tatsächlich üben unsere bisherigen Anleger die Mehrheit der Bezugsrechte aus und ein Grossteil dieser Kapitalerhöhung ist bereits gesichert.

 

Sie haben es gesagt: Der Markt ist wieder günstig für Kapitalmassnahmen. Hat Procimmo noch weitere geplant? 
 

Wir prüfen derzeit weitere Projekte, aber bisher ist noch nichts entschieden oder spruchreif.

 

Olivier Toublan - Immoday.ch