Roland Vögele - Immobilien Marktkommentar - April 2023

05/05/2023

Roland Vögele

MV Invest AG

3 Min

Die Nachfrage nach indirekten Immobilienanlagen hat im 2. Quartal wieder leicht angezogen. Die Rendite der 10-jährigen Bundesobligation stabilisiert sich zwischen 1% und 1.5%, die weiter sinkenden Leerstände bei den Immobilienprodukten und der leichte Rückgang der Inflation halfen den Investoren wieder mehr Mut für Investitionen zu fassen. Viele Dividenden wurden im April ausbezahlt. Re-Investitionen dieser Ausschüttungen führten am Markt zu teilweise starken Erholungen. Wie an dieser Stelle bereits früher erwähnt, wird die relativ hohe Volatilität am Markt wohl anhalten. Am direkten Transaktionsmarkt kommen hingegen weniger Abschlüsse zustanden, da es wie erwartet immer schwieriger wird, Käufer zu finden, die bereit sind die erwarteten Preise zu bezahlen.

Damit erhöht sich der Druck, was zu Preisreduktionen führen kann. „Gute“ Liegenschaften kommen jedoch nach wie vor selten auf den Markt. Im ersten Quartal war bei Anlagestiftungen eine leicht negative Tendenz zu beobachten, welche von teilweisen Erhöhungen der Diskontierungssätze herrührt, was bei Immobilienfonds noch nicht der Fall ist. Ein essenzieller Bestandteil eines weitsichtigen Risikomanagements ist eine vertiefte Auseinandersetzung der verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit und deren Auswirkungen auf die Geldflüsse. Bei einem Investment in Nachhaltigkeit geht es nicht um den kurzfristigen Verzicht auf Rendite, sondern vielmehr um deren langfristigen Sicherung.

Seit der Übernahme der Credit- Suisse durch die UBS gab es noch keine neuen Erkenntnisse über den weiteren Verlauf. Wie bei der letzten grossen Bankenfusion im Jahr 1998 erwarten wir auch jetzt eine Zusammenlegung verschiedener Immobilienfonds. Eine grössere Konsolidierung würde dem Markt gut tun. UBS müsste schon lange ihre kleinen Produkte zusammenlegen. Nun erhält sie eine gute Möglichkeit dazu. Eine solche Konsolidierung würde dem indirekten Immobilienmarkt zu weiterem Wachstum verhelfen. Es bleibt also auch die nächsten Monate spannend. Indirekte Immobilienanlagen in der Schweiz werden aus einer risikoadjustierten Sicht jedenfalls nach wie vor attraktiv bleiben.
 

Roland Vögele, MV Invest AG