USA: Büroliegenschaften weiter unter Druck

08/05/2024

Redaktion

Immoday

2 min

In Saint Louis, einem der Wirtschaftszentren der USA, wurde gerade ein 44-stöckiges Bürogebäude für 3,3 Millionen Franken verkauft. Vor 18 Jahren war es noch 255 Millionen Franken wert.

 

Während sich der US-Immobilienmarkt nach zwei schwierigen Jahren im Grossen und Ganzen wieder erholt, leiden Büroliegenschaften weiterhin unter Homeoffice, das zwar abnimmt, aber nicht verschwindet. Jüngstes Beispiel: Das grösste Bürogebäude in Saint Louis, das ehemalige One AT&T Center – 44 Stockwerke, 180 Meter hoch, ungefähr 135 000 Quadratmeter, ursprünglich für 4800 Angestellte vorgesehen – wurde gerade für 3,3 Millionen Franken verkauft. 2006 war dieses Gebäude noch für 255 Millionen Franken veräussert worden. Ein Wertrückgang von mehr als 98% in 18 Jahren und von 20% in zwei Jahren!

Damals war ein Quadratmeter über 1800 Franken wert, heute gerade einmal 25 Franken. Das Gebäude steht nun seit 2017 leer und bisherige Sanierungsprojekte sind gescheitert.
 

Auch boomende Stadtzentren bekunden Mühe


Und doch befindet sich Saint Louis nicht in einer Krise. Ganz im Gegenteil: Diese Stadt in Michigan im Zentrum der USA zählt rund 2,8 Millionen Einwohner und beherbergt sieben der 500 grössten Unternehmen der USA. Wirtschaftlich gesehen geht es ihr gut. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5% und das BIP pro Kopf steigt im US-Durchschnitt (dieses ist in US-Dollar ungefähr 20% tiefer als dasjenige der Schweiz). 

Das Gebäude, das vor Kurzem verkauft wurde, ist alles andere als eine Ruine. Es wurde vor 36 Jahren gebaut und steht im Finanzzentrum der Stadt. Allerdings steigt der Leerstand von Büros – wie in den meisten amerikanischen Grossstädten – rasant an. Laut offiziellen Zahlen erreichte er Ende 2018 mit knapp 9% (im Landesdurchschnitt) einen Tiefstand, stieg dann aber an und beläuft sich heute 16%. In Saint Louis liegt er sogar bei fast 19%.
 

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