Die Folgen der Zinssenkung für den Immobilienmarkt

01/07/2024

Redaktion

Immoday

2 min

Die erneute Zinssenkung der SNB vom 20. Juni wird sich auf den Immobilienmarkt im Allgemeinen und auf indirekte Immobilienanlagen, deren Dynamik seit einigen Monaten etwas besser ist, im Besonderen auswirken. Die Analyse von Wüest Partner.

 

Wie wird sich die am 20. Juni angekündigte Zinssenkung der SNB auswirken? Mit dieser Frage haben sich die Experten von Wüest Partner befasst. Sie kommen zu folgenden Schlüssen:
 

1. Aussichten verbessern sich weiter

 

Für den Immobilienmarkt kommt die Zinssenkung zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die Dynamik des Sektors leicht verbessert hat. Diese erneute Zinssenkung dürfte zu einer weiteren Aufhellung der Aussichten führen, auch wenn der Entscheid der SNB weitgehend in die Langfristzinsen eingepreist war. 
 

2. Bessere Performance für Immobilienfonds

 

Indirekten Immobilienanlagen wird diese Senkung zugutekommen. Sie dürften von neuen Impulsen in Sachen Performance und Kapitalerhöhungen profitieren.
 

3. Rückläufige Hypothekarkosten

 

Es wird mehr Hypotheken mit einer Verzinsung von rund 2% geben. Mit dem Entscheid vom 20. Juni geht darüber hinaus eine eher ungewöhnliche Phase zu Ende, in der Kreditnehmer, die sich für eine langfristige Hypothek entschieden haben, von einem niedrigeren Zins profitiert haben als bei einer SARON-Hypothek. Im Grossen und Ganzen ist eine Belebung des Hypothekarmarktes zu erwarten.
 

4. Deutlicherer Anstieg der Immobilienpreise

 

Angesichts der rückläufigen Hypothekarkosten könnten die Käufer eher bereit sein, mehr für Wohneigentum zu bezahlen, was zu einem deutlicheren Anstieg der Marktpreise führen könnte.
 

5. Rückläufige Baufinanzierungskosten

 

Die Zinssenkung könnte Neubauten begünstigen. Sie führt nämlich zu tieferen Finanzierungskosten und verringert die relative Attraktivität von Investitionsalternativen, was in der Regel die Bauquote für neue Wohnungen ankurbelt. 
 

6. Stabilisierung der Mieten

 

Die Mieten in laufenden Mietverhältnissen könnten sich stabilisieren, da derzeit keine weiteren Anpassungen des Referenzzinssatzes geplant sind.
 

7. Institutionelle Anleger dürften zurückhaltend bleiben

 

Viele institutionelle Anleger halten immer noch einen hohen Immobilienanteil in ihren Portfolios und sind deshalb bei Käufen vorsichtig. Daher dürfte die Transaktionsaktivität für Direktinvestitionen laut Wüest Partner unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 2017 bis 2021 bleiben. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die von den Investoren besonders begehrten Liegenschaften, wie solche mit hohen Nachhaltigkeitsstandards, nach wie vor selten sind.

 

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