Immobilien Marktkommentar - Mai 2024

10/06/2024

Roland Vögele

MV Invest

3 min

Der indirekte Immobilienmarkt befindet sich in einer Übergangsphase: Die diversen Corporate Actions der kommenden Wochen führen zu Zurückhaltung bei den Investoren – wodurch die Volatilität wieder ansteigt. Währenddessen schafft der resiliente, fundamental starke Schweizer Markt sowie die Zinsentwicklung Zuversicht, während das Vertrauen der Anleger allmählich zurückkehrt. Dennoch stehen noch wichtige Fragen im Raum: Wird der nachhaltigen Transformation des Gebäudebestands im Asset Management ausreichend Gewicht zugemessen? Können die Manager ihre Versprechen auch wirklich einhalten? Politisch steht zurzeit insbesondere das Thema der Wohnungsknappheit im Fokus. Erhöhte Einwanderungszahlen haben die SVP gar veranlasst, die Initiative „Keine 10-Millionen-Schweiz“ zu lancieren: Diese fordert, dass die ständige Wohnbevölkerung die Zehn-Millionen-Grenze vor 2050 nicht überschreiten darf. Die Ansichten von Politik und der Bau- und Immobilienbranche, bezüglich möglicher Lösungen des Wohnraummangels, divergieren. Zudem wird sich in der Sommersession sowohl der National- als auch der Ständerat mit Fragen zur Transparenz im Immobilienmarkt, Mietrenditen und ökologischen Massnahmen befassen. Der Verband Immobilien Schweiz (VIS) empfiehlt den Räten dabei, fast sämtliche Motionen klar abzulehnen – diese seien schlicht nicht zielführend (mehr dazu unter www.vis-ais.ch). Indes gilt es jedoch festzuhalten, dass nicht alles auf Bundesebene beschlossen wird: Initiativen betreffend Wohnschutz, Vorkaufsrechten und dem Umweltschutz werden dezentral von den Kantonen respektive auf kommunaler Ebene behandelt und entschieden. Dennoch spielt der Bundesrat eine gewichtige Rolle, sei es durch das Departement UVEK von Bundesrat Rösti, unter welches auch das Bundesamt für Strassen (ASTRA) fällt oder das WBF von Bundesrat Parmelin, welches versucht, die Branche und Politik an einen Tisch zu bringen. Verschiedene Entwicklungen im kantonalen Mietrecht (Stichwort Mieterschutz) stellen denn auch keine wirklichen Neuerungen dar. So entspricht diese Situation in den Kantonen Genf und Waadt, bereits seit über 50 Jahren der Realität. 

Ein Umstand, welcher dem Erfolg indirekter Immobilienanlageprodukte mit Ausrichtung auf die Westschweiz keinen Abbruch getan hat. 

 

Roland Vögele - MV Invest AG